"Sperrmaßnahmen"
Die Alten Wege sind gesperrt - und da handelt die Nationalparkverwaltung sehr konsequent.
Um den Zugang zu gesperrten Wegen vorallem im Bereich Grenzweg, Großer
Zschand, Partschenhörner und Weberschlucht zu erschweren, werden "natürliche"
Hilfsmittel eingesetzt. Ob dieser Einsatz dem Nationalparkgedanken entspricht,
ist in Zweifel zu ziehen.
Schwarze Schlucht
Die Schwarze Schlucht ist vollständig vom Wegenetz abgeschnitten. Sie beginnt
am Großen Zschand zwischen Hickelschlucht und Raingrund(Grenzweg) und endet
auf den Partschenhörnern.
Weberschlucht oberhalb Webergrotte
Die Weberschlucht endet zwar an der
Webergrotte,
aber zwei kleine Seitenschlüchte verlaufen oberhalb der Grotte in Richung
Grenze. Die östliche, früher über eine Leiter neben der Grotte
zu erreichen, endet an der Schwarzen Schlucht auf den Partschenhörnern.
Die westliche führt, mit wenigen, gut gesetzten, künstlichen Stufen,
über den Grenzweg weiter zum Prebischtor.
Pfad zur Katzsteinhütte
Die Katzsteinhü:tte befand sich in der Nähe des Katzsteines am Fremdenweg
und wurde in diesem Jahr im Auftrag der Nationalparkverwaltung abgerissen. Ein
Foto der Hütte ist auf
Rolf Böhms Seite.
zu sehen. Der Weg auf dem Foto führte vom Reitsteig zu dieser Hütte.
Sinnvoll?
Diese "Sperrmaßnahmen" sind nicht nachvollziehbar und entsprechen
in keinster Weise dem Nationalparkgedanken. Das Fällen von Buchen, was eindeutig
auf den Bildern Weberschlucht und Katzsteinhütte zu sehen ist, ist völlig
unverständlich. Buchen dienen eigentlich dazu, die Monokultur der Fichten
aufzulösen und den Wirtschaftswald wieder in einen Naturwald zu überführen.
Das Problem des Nationalparkes Sächsische Schweiz besteht darin, dass als
erstes, beginnend vor etwa 200 Jahren, ein historisches Wegenetz entstand,
über mehrere Generationen weitergegeben, gut kartografiert und erst
an zweiter Stelle ein Nationalpark vor knapp 20 Jahren ausgerufen wurde. Die schmalen,
geheimnisvollen und wenig besuchten Pfade im Bereich des Großen Winterbergs und
des Großen Zschands sind das Rückzugsgebiet der Insider und Naturfreunde
geworden. Mit der Festlegung des Wegekonzeptes in den Kernzonen des Nationalparkes
ist aus diesem Rückzugsraum für Mensch und Tier der Mensch ausgesperrt
wurden, da es im Wegekonzept nur zwei Möglichkeiten gibt - gesperrt oder erlaubt.
Vielleicht findet man doch noch eine Lösung, die beiden gerecht wird, ohne
Bäume zu fällen, um auch jeden Sonntagswanderer darauf hinzuweisen, dass
hinter den diesen Hindernis etwas Interessantes, weil Gesperrtes, zu finden ist.
Erstaunlicherweise ist es bei den Bergsteigern möglich gewesen, so gut wie
keinen, und schon gar keinen historisch wertvollen, Gipfel restlos zu sperren,
auch wenn sie in der Kernzone liegen. Vielleicht sollte man bei Wanderwegen auch
über befristete Sperrungen nachdenken und nicht die Wege mit Bämen
versperren. Die Akzeptanz befristeter Sperrungen ist sicher wesentlich höher,
als eine vollständige Sperrung auf unbegrenzte Zeit.
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von
Rolf Böhm
zur Verfügung gestellt.
...aber es werden auch gesperrte Wege freigeräumt!
Dieses Foto entstand im August 2007 auf dem Grenzweg zwischen Richterschlucht
und Abzweig Fremdenweg. Erstaunlicherweise wird hier der gesperrte Weg freigräumt.
Für wem eigentlich?